Was Sie über Legal Recruiting wissen sollten

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Wie leicht fällt es Ihnen, Ihre Vakanzen in der Rechtsabteilung zu besetzen? Vielleicht ist es an der Zeit, Ihre Recruiting Strategie zu überprüfen! Wir zeigen Ihnen, welche Rolle Ihr Employer Branding dabei spielt und wie Sie dieses mit Legal Tech auf Vordermann bringen.

Warum ist Legal Recruiting wichtig? 

4 Monate – so lange dauert es laut LTO-Umfrage im Durchschnitt, bis eine Stelle im Rechtsumfeld besetzt ist. Was sagt uns diese Zahl? Zum einen: dass der Bewerbermarkt angespannt ist und längst nicht genug qualifizierte Jurist:innen verfügbar sind, um den Bedarf zu decken. Der sogenannte „War for Talents“ lässt grüssen.

Doch das ist kein Grund, entmutigt zu sein. Denn diese 4 Monate sind eben auch eine Verallgemeinerung. Längst nicht jede Kanzlei und jedes Unternehmen leiden gleichermassen unter Personalmangel: 40 % der Arbeitgeber in der LTO-Umfrage schaffen es, Legal-Stellen in maximal 3 Monaten zu besetzen. Bei 20 % dauert es hingegen 5 Monate und länger.

Diese Unterschiede zeigen, dass Unternehmen im Legal Recruiting einen signifikanten Spielraum haben, und nicht nur den Gegebenheiten des Marktes unterworfen sind. Und das ist eine gute Nachricht, ist doch der Erfolg Ihres Legal Recruitings sowohl kritischer Treiber für die Performance Ihres Unternehmens als auch limitierender Wachstumsfaktor.

Was ist Legal Recruiting?

Starten wir mit einer Definition für Legal Recruiting: Legal Recruitment beschreibt die Kunst und Fähigkeit, geeignete Kandidat:innen für offene Stellen im Rechtsbereich zu finden und unter Vertrag zu nehmen. Dafür können Unternehmen direkte (etwa eine Stellenanzeige) oder indirekte Recruiting-Kanäle (etwa einen Personaldienstleister) nutzen.

Was so einfach klingt, umfasst in Wirklichkeit verschiedene Wirk- und Handlungsebenen und erfordert differenzierte Prozesse von Unternehmens- oder Kanzleiseite. Heute eine Stellenanzeige auf die Website gestellt, morgen 30 Bewerbungen im Postfach? So läuft es in den seltensten Fällen.

Das bedeutet Legal Recruiting in der Realität:

  • Legal Recruiting verlangt von Unternehmen ein hohes Investment an Geld und Zeit.
  • Legal Recruiting ist ein Prozess, der schon lange vor der Stellenschaltung beginnt und auch nach einer gelungen Besetzung nicht endet – Status „ongoing“.
  • Legal Recruiting beinhaltet die Entwicklung eines starken Kandidat:innenpools, Marktanalysen und die Pflege tiefgehender Beziehungen (Networking). Ausserdem benötigen Sie eine integrale Personalstrategie, die nicht nur nach aussen auf neue Talente, sondern auch nach innen auf bestehende Mitarbeitende ausgerichtet ist.

Kurz: Legal Recruiting ist die anspruchsvolle Fähigkeit, Talente für die Rechtsabteilung zu gewinnen, zu entwickeln und zu halten. Aber warum scheint das gerade für viele Unternehmen und Kanzleien ein Problem darzustellen?

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Warum ist Legal Recruiting so herausfordernd?

Legal Recruiting ist heute eine grosse Herausforderung für viele Arbeitgeber. 3 Faktoren spielen dabei eine Rolle:

  • Mangel an Kandidat:innen: Immer weniger Kandidat:innen kommen auf immer mehr vakante Stellen – ein klassischer Bewerbermarkt. Verschärft wird die Lage durch die hohen, oft gerechtfertigten Ansprüche der Arbeitgeber:innen. Jura setzt in vielen Bereichen Exzellenz voraus. Daher fallen Bewerber:innen unter einem gewissen Notenschnitt (oder ohne Doppel-VB, Auslandserfahrung oder Weiterqualifikation) von vornherein aus dem Suchradar.
  • Hohe Ansprüche der Bewerber:innen: Nicht nur die Unternehmen wissen genau, was sie wollen. Auch die Kandidat:innen selbst nehmen potenzielle Arbeitgeber genau unter die Lupe. Was zunehmend entscheiden für Bewerber:innen wird, ist eine moderne, digitale Arbeitsumgebung mit automatisierten Prozessen.
  • Fehlende Sichtbarkeit: Selbst wenn die gegenseitigen Ansprüche in Balance sind, fällt es vielen Unternehmen schwer, Rechts-Nachwuchs abzugreifen. Der Grund: Sie werden schlicht nicht als mögliche oder attraktive Arbeitgeber wahrgenommen. Ihrem HR-Marketing und ihren Recruiting-Kanälen mangelt es an Reichweite. Oder sie haben im Bereich Employer Branding ihre Hausaufgaben nicht gemacht.

Wie kann Employer Branding beim Legal Recruiting helfen?

Apropos Employer Branding – dieser Aspekt ist beim Thema Personalgewinnung besonders wichtig und verdient deshalb Ihre Aufmerksamkeit. Die Besetzungsdauer einer Stelle verhält sich oft umgekehrt proportional zur Stärke des Employer Brandings.

Das beweist die LTO-Umfrage: Jene Kanzleien, die länger als der Durchschnitt brauchten, um eine Stelle zu besetzen, bewerteten ihr Employer Branding als eher schwach. Jene Arbeitgeber, die Stellen schnell besetzen, hielten ihr Employer Branding für eher stark.

Fazit: Employer Branding zahlt sich aus, denn es hat das Potenzial, das bisher nötige Investment an Zeit und Geld für Legal Recruiting zu senken.

Beim Employer Branding geht es darum, eine starke Arbeitgebermarke aufzubauen und diese gewinnbringend im Legal Recruiting einzusetzen. Das funktioniert aus folgenden Gründen:

  • Sie fassen alle Ihre Einzelmassnahmen, Werte und Benefits unter einer greifbaren „Unternehmensmarke“ zusammen. Diese funktioniert eher auf der emotionalen statt auf der kognitiven Ebene und prägt sich leichter und dauerhafter ein.
  • Employer Branding positioniert das Unternehmen als attraktiven Arbeitgeber. Das wirkt nach aussen, aber auch nach innen in Form einer gestärkten Bindung bestehender Mitarbeitender.
  • Anders als eine rasch getippte Stellenanzeige richtet sich Employer Branding strategisch an Analysen aus. Diese umfassen Ausgangssituation, Zielgruppe und Zukunftsbild des Unternehmens. Deshalb wirkt Employer Branding nachhaltig.

Top 5 Employer Branding Massnahmen in Rechtsabteilungen

  1. Auftritt des Unternehmens auf einschlägigen Legal Karriereportalen
  2. Verbesserung der Employee Experience durch Digitalisierung und Automatisierung von Legal Prozessen 
  3. Optimierung der internen Candidate-Journey
  4. Eigene Karrierewebsite, bespielt mit passendem Branding Content
  5. Attraktive Arbeitszeit-Lösungen in der Rechtsabteilung (Remote Work, Sabbatical, Teilzeit)

Legartis-Legal Recruiting-InfografikWie helfen digitale Anwendungen in der Rechtsabteilung dabei, Talente anzuziehen?

Teil des Employer Brandings ist die Employee Experience. Dieses Buzzword umschreibt die konkrete Erfahrung, die Mitarbeitende in Ihrem Unternehmen machen und wie sie sich in der Interaktion mit Ihrem Unternehmen fühlen. Auch hier sprechen wir eher von emotionalen Beweggründen, die womöglich schwer zu fassen sind, aber umso stärker wirken. Dennoch gibt es ganz konkrete Massnahmen, die erwiesenermassen die Employee Experience verbessern. 

Eine Kernaufgabe hat dabei Legal Operations, denn: Die wichtigste Massnahme ist die Einführung von digitalen, intuitiven und automatisierten Self Service-Prozessen in der Rechtsabteilung. 

Self Service Prozesse…

  • sind Abläufe, die eine Person selbst anstossen und im hohen Grad selbst steuern kann, 
  • werden häufig von digitalen Anwendungen auf AI-Basis gestützt
  • involvieren möglichst wenig Medienbrüche und Wartezeiten,
  • sind soweit automatisiert, dass sie wie von selbst ablaufen.

Wenn die Rechtsabteilung digitale Anwendungen wie eine automatisierte Vertragsprüfung von Legartis nutzt, wirkt das anziehend auf potenzielle Bewerber:innen. Sie sind für viele Kandidat:innen aus zweierlei Gründen ein ausschlaggebendes Kriterium:

  1. Signal für ein attraktives Unternehmen mit Zukunftspotenzial: Digitale Anwendungen in der Rechtsabteilung verweisen darauf, dass ein Unternehmen gewillt ist, mit der Zeit zu gehen. Kandidat:innen wünschen sich innovationsbereite, moderne Arbeitgeber und geben ihnen den Vorzug vor ihren starren, verstaubten und traditionalistischen Pendants.
  2. Persönliche Vorteile eines modernen Arbeitsumfeldes: Digitale Workflows machen das Arbeiten effizient und angenehm. Kein:e Bewerber:in möchte sich im Alltag noch von zeitraubenden analogen Prozessen und langen Freigabeschleifen ausbremsen lassen. Daher sucht Ihre Zielgruppe nach Unternehmen, die ein digitales, selbstwirksames Arbeiten ermöglichen.

Legal Recruiting: 3 Key Takeaways 

  1. Auch wenn die Lage auf dem Bewerbermarkt angespannt ist, können Unternehmen mit geeigneten Massnahmen dazu beitragen, Personalengpässe in der Rechtsabteilung vorzubeugen.
  2. Vor allem Employer Branding zahlt sich aus, denn es verringert den Aufwand und die Kosten, die Sie in Ihr Legal Recruiting investieren.
  3. Vielversprechende Talente achten besonders auf eine moderne, digitale Arbeitsumgebung, die eine positive Employee Experience verspricht. Daher tragen digitale Anwendungen wie die von Legartis dazu bei, vakante Stellen mit geeigneten Kanditat:innen zu besetzen.

Legal Tech Übersicht

 

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